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Die New Town bezeichnet die so genannte Neustadt in Edinburgh. Es handelt sich um ein Stadtgebiet Edinburghs, manchmal werden Old Town und New Town auch wie Districts behandelt. Entstanden ist die New Town im 18. Jahrhundert, als die Old Town aus allen Nähten platzte und zu verslummen drohte. Heute gehören sowohl Old Town als auch New Town zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die ersten Planungen zum Bau einer Neustadt soll es unter King James VII im späten 17. Jahrhundert gegeben haben. Im Zeitalter der Aufklärung wurde zudem auch von Seiten der Intellektuellen der Ruf nach Schaffung adäquater Wohngebiete laut. Der Lord Provost von Edinburgh, George Drummond, schlug vor, Richtung Norden zu expandieren und im Zuge der Expansion das mittlerweile ziemlich verdreckte Nor Loch unterhalb des Castle trockenzulegen.
1766 wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, den der damals erst 26-jährige James Craig gewann. Er schlug ein relativ einfaches Schnittmuster für die Neustadt vor. Es sollte als erste Basis eine große Straße geben (die George Street), welche zwischen zwei Parkanlagen (St. Andrew Square and Charlotte Square) liegen sollte. Den ersten Bauabschnitt der New Town begann man dementsprechend mit dem Bau des St. Andrew Square und beendete ihn im Jahr 1800 mit der Fertigstellung des Charlotte Square. Als Verbindung zwischen Old Town und New Town wurde schon 1772 die North Bridge gebaut und der Erdwall The Mound konstruiert. Mit der Trockenlegung des Nor Loch war man 1817 ein gutes Stück weitergekommen.
Zwei weitere Straßen sollten Richtung Süden bzw. Norden gezogen werden. Das Layout sollte dabei eine Ähnlichkeit mit der Union Flag haben, die gesamte Gestaltung war als eine gewisse Ehrerbietung an das britische Königshaus gedacht. Auch die Straßen erhielten größtenteils Namen, welche Bezug auf das englische Königshaus hatten (Hanover, George, Queen, Frederik, Princes usw). Zwischen George und Queen-Street bildete die Thistle Street mit dem schottischen National-Symbol die Verbindung, zwischen George und Princes Street war dies die Rose Street mit dem englischen National-Symbol.
Die New Town war ursprünglich vor allem als Wohngegend konzipiert, gewerbliche Nutzungen waren streng reguliert und normalerweise nur in Erdgeschossen in den Nord-Süd Verbindungen möglich. Allerdings erkannte man bald die kommerziellen Möglichkeiten der New Town und vor allem die Princes Street wurde schnell zu dem, was sie heute auch ist: eine reine Shoppingmeile nahezu ohne Wohnraum. Nach dem ersten Bauabschnitt ging man schnell an die Erweiterung der New Town. Es entstand die Northern New Town bis hoch zum Leith sowie Erweiterungen Richtung Osten und Westen. Das meiste wurde zwischen 1800 bis 1830 realisiert (z. B. Shandwick Place Richtung West End als Verlängerung der Princes Street und später Melville Street bzw. nördlicher Ausbau des Shandwick Place und Dundas Street als Verlängerung der Hanover Street Richtung Leith). Richtung Osten war der Bau der Regent Bridge über eine Schlucht sehr wichtig, u. a. wegen des besseren Zugangs zum Calton Hill. Ab 1820 ging man an die Erweiterung Richtung Osten und die weitere Entwicklung auf dem Calton Hill. Die Pläne hierzu stammten allerdings vornehmlich von William Henry Playfair, alles unterschied sich daher auch etwas von den Planungen Craigs.
Nach 1830 ging es langsamer voran. Ein nächster großer Bauabschnitt war der Bau der Dean Bridge nach Plänen von Thomas Telford, in dessen Folge auch die Entwicklung von Dean vorangetrieben wurde. Später folgten neue Straßen nordöstlich der Queensferry Street, Buckingham Terrace, Learmonth Terrace und Moray Estate.
Im Grunde genommen nahmen die Arbeiten in der New Town seit ihrer Planung nie wirklich ab, die Stadt ist immer irgendwie in Bewegung. Allerdings konnte ein Großteil des historischen Ambientes etwa in der Queen Street oder Thistle Street und anderen größeren Straßen weitestgehend erhalten werden.
Die New Town ist das moderne Shoppingzentrum der Stadt Edinburgh. Während in der Old Town vornehmlich kleine Shops und in großem Maß Souvenirshops zu finden sind, gibt es in der New Town die größten Shoppingmeilen der Stadt. Allen voran natürlich die Princes Street und in ihrer direkten Umgebung Straßen wie George Street, Mulltrees Walk, St. Andrew's Square oder im Osten der St. James Centre et al.
An Sehenswürdigkeiten ist die New Town nicht gerade arm, auch wenn die historisch wichtigsten Stätten in der Old Town beheimatet sind. In der New Town locken vor allem Galerien (National Gallery of Scotland, Royal Scottish Academy, Scottish National Portrait Gallery, National Gallery Of Modern Art, Dean Gallery…) und interessante Monumente entlang der Princes Street bzw. in der weiteren Verlängerung auf dem Calton Hill. Einige der Bauwerke in der New Town kann man heute auch schon zu den bekannteren der Stadt bezeichnen, u. a. die Assembly Rooms in der George Street oder das ehemalige Bahnhotel Balmoral.
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