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Events und Festivals in Edinburgh: The Fringe (Edinburgh Festival Fringe)

Edinburgh Festival Fringe (kurz The Fringe) ist ein Festival in Edinburgh. Das im Jahr 1946 ins Leben gerufene Festival (bzw. sogar die Bewegung des Fringe) gilt heute als größtes Festival seiner Art weltweit. In der Regel findet die Fringe an diversen Venues über vier Wochen im August im Stadtgebiet Edinburghs (vor allem im Bereich Old Town) sozusagen am Rand des Edinburgh International Festival statt. Es geht, ganz grob, um Theater bzw. Theateraufführung, wobei in jüngerer Zeit der Fokus etwas in der Bereich Comedy bzw. Stand-Up Comedy verschoben wurde (so zumindest die allgemeine Auffassung)

Etwas zum Begriff 'Fringe'

Fringe steht für eine Form des Alternativen Theaters, heute würde man vielleicht auch den Begriff Indie bzw. Independent verwenden. Diese Idee des alternativen Theaters hatte seinen Ursprung in dieser Bewegung in Edinburgh, als freie Theater am Rand (Rand ist in etwa die Bedeutung von Fringe) eines arrivierten Festivals (hier dem International Festival) auftraten.

Es handelte sich damals um sehr reduzierte Aufführungen. Man hatte in der Regel keine klassische Bühne bzw. Venue, die Ensembles waren in der Regel klein (bis hin zu einer Person), sie mussten auch nicht 'professionell' sein. Die Auftrittsdauer war in der Regel kurz, das Angebot war normalerweise kostenlos. So mussten sich die Künstler einer Fringe selbst organisieren. Die mussten schauen, wo sie wohnten bzw. wie sie zu essen kamen.

In seiner Art war der ursprüngliche Gedanke des Fringe, verglichen mit dem Mainstream Theater, anarchistisch und daher auch beim Mainstream eher verpönt. Aber am Ende wurde nicht nur die Edinburgh Fringe ein gewaltiger Erfolg, auch die Bewegung des Fringe-Theaters nahm weltweit an Fahrt auf. Was als unkommerzieller Gegenpol begann, wurde alleine aufgrund des Erfolgs selbst Teil des neuen Mainstream.

Die Fringe in Edinburgh

Wie erwähnt, könnte man Edinburgh als die Heimat des Fringe-Gedanken bezeichnen. Dieses Spektakel nahm besonders ab den späten 1960ern enorm an Fahrt auf. 1947 tauchten einige Theater Ensembles uneingeladen beim International Festival auf und gaben ihr Bestes. Zunächst lief die Fringe frei und unorganisiert, erst ab 1951 bauten Studenten der Uni eine Art Organisationskomittee auf. Erste Versuche eines organisierten Kartenverkaufs gab es ab 1955.

Bis in die 1970er blieb die Fringe aber kaum mehr als ein mehr oder weniger unorganisiertes Indie-Festival. Die arrivierten Akteure konnten sich mit der Idee selten befreunden, auf der anderen Seite konnte man sich dem Erfolg nicht verschließen. Die Fringe war mittlerweile so groß, das man das Geschehen besser organisieren musste. Man baute eine Gesellschaft auf und ab 1970 gab es einen offiziellen Leiter der Fringe. Die Fringe wuchs bis in die 1980er erheblich an und galt damals als das größte Kulturfestival der Welt.

Spätere Zahlen waren dann auch beeindruckend. 2009 verkaufte man über 1,8 Mio. Tickets für über 34.000 Performances in ungefähr 265 Venues. Das ganze lief über 25 Tage. Teilgenommen hatten über 18.000 Künstler aus mehr als 60 Ländern.

Aber auch bei der Fringe kamen irgendwann viele Fragen auf, insbesondere das alte Problem solcher Richtungen im ewigen Spannungsfeld zwischen non-profit und kommerziell sorgen und sorgten für Probleme. Was als eher anarchistische Idee begann, wurde später einfach zu groß.

Aus einem Administrator der Fringe wurde ein Director, außerdem musste man die hohe Nachfrage mit einem eigenen Ticketboard befriedigen. Das lief alles nicht so richtig rund, 2008 versagte das Ticket-System, es kam zum mittleren Chaos und am Ende musste der Director den Hut nehmn. Die 'Verwaltung' beschloss dass man den Job des Directors wieder streicht und dafür einen Chief Executive einsetzt. Anfang 2009 wurde ein neuer Chief Executive ernannt, die Kartenverkäufe im selben Jahr wurden zu einem Riesenerfolg (siehe die Zahlen von oben).

So oder So: die Fringe an sich muss man als Erfolg bezeichnen. Das Konzept hat Bewegung in die Theaterwelt gebracht, was aber gerade dort in manchen Kreisen für Unmut sorgt. Die Kritik (stellenweise sogar berechtigt), reißt nicht ab. Was der ehemalige Fringe Administrator Michael Dale seinem Buch Sore Throats & Overdrafts u. a. so beschrieb

“ No-one can say what the quality will be like overall. It does not much matter, actually, for that is not the point of the Fringe … The Fringe is a forum for ideas and achievement unique in the UK, and in the whole world … Where else could all this be attempted, let alone work? ”

ist nicht immer so eindeutig zu umschreiben. Zweifellos sind manche Dinge nicht mehr so 'unschuldig' wie sie einst waren. Der eher anarchistische Grundgedanke musste ein Stück weit einem angepassten Denken und Handeln weichen und z. B. der Frage, ob Kunst alles darf. Und wenn es das nicht ist, kann letzten Endes auch eine Venue dem Künstler ein Stück weit vorschreiben, was er darf oder nicht. Das wiederum mag nicht so recht zum Grundgedanken passen. Ebensowenig die doch recht hohen Eintrittspreise, auch wenn diese wirtschaftlich erklärbar sind.

Wer weiß, was daraus wird. Es gibt schon eine Art neue Bewegung wie die Free Fringe. Dort sollen Veranstaltungen kostenlos sein oder zumindest auf der Basis eines Pay What You Can. Am Ende wird aber irgenwann auch hier die Frage stehen: wie finanziert sich so etwas bzw. wie können Künstler überleben.

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