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Burgen in Edinburgh: Edinburgh Castle

Edinburgh Castle ist zweifellos das markanteste Bauwerk in Edinburgh. Die Burg sitzt in prominenter Lage auf dem Castle Rock/Castle Hill und dominiert die Skyline der Stadt (siehe Bild im Logo oben).

Die Region um das Castle bildet möglicherweise die Keimzelle der Stadt. Genaues weiß man jedoch nicht, zumal andere Hinweise auf die Region um Arthur's Seat als einen Ursprung der Stadt deuten. Die Ursprünge des heutigen Bauwerks kann man einigermaßen gut belegbar bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Bis zur Union Of The Crowns war das Castle offiziell königliche Residenz, allerdings wurde von den meisten Monarchen die am unteren Ende der Royal Mile gelegene Holyrood Abbey bzw. der spätere Holyrood Palace als Unterkunft bevorzugt.

Edinburgh Castle untersteht heute theoretisch dem Verteidigungsministerium, allerdings wird der größte Teil der Anlage von Historic Scotland verwaltet.

Auf dem Gelände des Castle gibt es einige interessante und wichtige Gebäude, u. a. den Royal Palace, die Great Hall, das Scottish National War Memorial und das National War Museum of Scotland.

Lage auf dem Castle Rock

Edinburgh Castle (von der Castle Terrace gesehen)

Das Castle befindet sich auf dem Castle Rock, einer Basaltformation im Bereich eines erloschenen Vulkans. Diese blieb im Zeitalter der Gletscherauswaschungen erhalten, während sich rundherum eine Art Mulde bildete. Die Spitzenhöhe des Castle Rock beträgt ca. 120 Meter über NN. Das klingt wenig beeindruckend, wer aber vor dem Rock steht, ist normalerweise durch die klippenartig steilen Wände von bis zu 80 Metern mehr als beeindruckt. Die steilen Wände erheben sich von drei Seiten, sodass der Zugang zum Castle in frühen Zeiten theoretisch nur von Osten möglich war. Das wiederum war Fluch und Segen zugleich, Edinburgh Castle war schwer einzunehmen. Bei Belagerungen war diese Lage für die Eingeschlossenen jedoch weniger positiv, da die Versorgung (auch mit Frischwasser) bald zum Erliegen kam.

Geschichtliches

Historisch gibt es kaum eindeutige Hinweise zum Ursprung des Castle. Bei Ausgrabungen in den späten 1980ern konnte man belegen, dass es hier eine Siedlung im späten Bronzezeitalter oder frühen Eisenzeitalter gegeben hat. Wann, wie groß und wer genau, ist urkundlich jedoch nicht belegbar. Erste schriftliche Hinweise gibt es auf die Votadini, welche Mitte des zweiten Jhd. v. Chr. in der Gegend siedelten. Unklar ist die Person des legendären Königs Ebrawce (auch Ebraucus), der angeblich Edinburgh und/oder das Maidens Castle (=Edinburgh Castle) gegründet haben soll. Es handelt sich bei Ebrawce möglicherweise um eine fiktive Person ähnlich dem legendären Artus. Dieser Ebrawce soll nicht weniger als fünfzig Kinder mit zwanzig Frauen gehabt haben und soll außerdem Städte wie York und Dumbarton gegründet haben. Als früher Beleg für die Existenz des Castle gilt der klassische Epos Y Gododdin über den Stamm der Votadini bzw. Gododdin. Hier gibt es Hinweise auf Din Eidyn, die Festung von Eidyn. Angeblich soll es sich dabei um eine Festung auf dem Castle Rock handeln, da Dunedin der historische Name von Edinburgh ist. In anderen Aufzeichnungen soll es ein Etin gegeben haben, welches durch Oswald Of Northumbria erobert wurde. Diese Region um Edinburgh wurde danach Teil von Northumbria. Später wurde die Region von Northumbria wieder abgetrennt und als Lothian unter Indulf (954-962) Teil von Schottland.

Die nächste Erwähnung eines Castle in Edinburgh gibt es in Beziehung zum Namen Malcolm III. Eigentlich fehlen auch hier klare Nachweise und Zweifel sind angebracht, zumal zu Zeiten Malcolms Dunfermline die wichtigere Rolle als Königssitz einnahm. Den ersten richtigen Nachweis gibt es aus der Zeit nach dem Tod Malcolms unter Herrschaft seines Sohnes David I (1124-1153). Damals begann Edinburgh und damit auch das Castle an Wichtigkeit zuzulegen. Man sagt, dass David zu Ehren seiner Mutter St. Magdalene's Chapel bauen ließ. Die steht heute noch und ist somit eines der ältesten Bauwerke der Stadt.

1140 kam erstmals ein schottisches Parlament im Edinburgh Castle zusammen. Davids Nachfolger, König William The Lion (1165-1214), war nicht ganz so glücklich. Er wurde nach der Battle Of Alnwick von den Engländern festgenommen und musste Edinburgh Castle übergeben. Allerdings fiel das Castle wieder an William zurück, als er 1186 Ermengarde De Beaumont zur Frau nahm und König Heinrich ihm das Castle sozusagen als Geschenk überließ.

Das Castle während der Unabhängigkeitskriege

Nach dem Tod von Alexander III war der schottische Thron unbesetzt, bis ihn König Edward I. von England übernahm. Er trat nach Auffassung der Schotten wie ein Feudalherr auf und brachte viele Schätze des Schlosses nach England. Dies führte zu Spannungen und schließlich griff Edward I die unruhigen Schotten im März 1296 an, was den Beginn des ersten schottischen Unabhängigkeitskriegs markiert. Edinburgh Castle kam bald unter englische Kontrolle und wurde zur Garnison ausgebaut. Nach dem Tod Edwards schwand jedoch die englische Vorherrschaft und schon 1314 gelang es dem 1. Earl Of Moray das Castle mit einem Überraschungsstreich zurückzuerobern. Es wurde damit aber auch klar, wie schlecht Edinburgh Castle befestigt war. Um einer erneuten Eroberung durch die Engländer entgegenzuwirken, ließ Robert The Bruce die Anlage in der bestehenden Form daher zunächst weitestgehend zerstören damit der Weg für einen besser befestigten Bau möglich wurde.

Ein Nachfahre Edwards I, sein Enkel Edward III, griff Schottland um 1333 an und trat den II. Schottischen Unabhängigkeitskrieg los. Wieder gelang es den englischen Truppen um 1335 Edinburgh Castle einzunehmen. Die hielten es bis 1341, bis der 1. Earl Of Douglas das Castle übernahm. Mit dem Vertrag von Berwick von 1357 wurde der Unabhängigkeitskrieg offiziell für beendet erklärt, unter David II. begann man mit dem Wiederaufbau des Castle, es wurde gleichzeitig zum zentralen Sitz der Regierung.

Im frühen 15. Jahrhundert griffen die Engländer unter Henry IV Schottland erneut an, ein Angriff auf Edinburgh Castle blieb jedoch erfolglos. Zu der Zeit gab es in Schottland aber immer größere innere Spannungen, verursacht durch starke Familienverbände welche sich untereinander nicht gerade grün waren. Ab 1437 wurde William Crichton zum Schlossherr und später zum Kanzler von Schottland. Ihm war die Stärke der Earls Of Douglas ein Dorn im Auge. Daher ließ Crichton den jungen 6. Earl Of Douglas und dessen Bruder David 1440 zum Schloss bringen und präsentierte ihnen das so genannte Black Dinner. Es endete damit, dass die beiden Douglas Kinder vor den Augen des ebenfalls blutjungen König James II (1437 -1460) enthauptet wurden. Die Douglas Anhänger quittierten das mit einer Belagerung und Zerstörungen. Nach den Angriffen gingen die Arbeiten am Ausbau des Castle aber weiter. 1458 war die Great Hall gebaut, der Zugang zum Castle wurde verbessert. Auf James II folgte James III (1460-1488). Dessen Bruder, der Duke Of Albany, intrigierte um 1479 erfolglos gegen James III. Dafür wurde er zunächst im David's Tower festgesetzt. Ihm gelang die Flucht, über Frankreich gelangte er nach England wo er mit König Edward IV paktierte und 1482 erfolgreich in Schottland einmarschierte und Edinburgh Castle übernahm.

Das Castle diente in jener Zeit vor allem als eine Art Waffenarsenal. Die Monarchen residierten normalerweise in der Abbey Of Holyrood, unter König James IV begann der Bau von Holyroodhouse. Damit war die Rolle des Castle als Königssitz mehr oder weniger obsolet, auch wenn James IV in der Zeit die Great Hall in der heute bekannten Form realisieren ließ.

James IV fiel bei der Schlacht am Flodden Field am 09.09.1513. Da man aufgrund der Tatsache mit erneuten Angriffen der Engländer rechnete, wurde relativ schnell eine Art Verteidigungswall um Castle und Altstadt gebaut und der erst fünf Jahre alte James V (1513–1542) wurde zu seiner Sicherheit ins Castle gebracht. Sein Leben konnte gerettet werden James V. zeugte danach die legendäre Mary, Queen Of Scots. Nach seinem Tod übernahm die damals erst eine Woche alte Tochter Mary Queen Of Scots die Macht. Die Engländer versuchten unter Henry VIII erneut, Schottland bzw. Edinburgh zu übernehmen. Das Castle wurde damals aber mit relativ fortschrittlichen Erdbastionen gesichert. Die Witwe von James V, Mary Of Guise, residierte zu der Zeit in Leith und dem Castle und agierte von 1554 bis zu ihrem Tod im Jahr 1560 anstelle ihrer in Frankreich lebenden Tochter als Regentin. Nach ihrem Tod kehrte Mary Queen Of Scots zurück und übernahm die Regentschaft. Bekanntlich war dies eine mehr als holprige Sache. Mary wurde katholisch erzogen, Schottland war damals aber eher protestantisch. Das waren unüberbrückbare Gräben. Mary heiratete 1565 Henry Stuart, Lord Of Darnley. Sie gebar ein Jahr später ihren Sohn James. Ihr Mann Henry starb 1567 in Kirk O' Field und Mary ehelichte James Hepburn, den 4. Earl Of Bothwell. Pikanterweise soll Hepburn einer der Mörder ihres Mannes Henry gewesen sein. Dies führte zu Protesten unter den Edlen im Land, Mary wurde zur Abdankung gezwungen und in Loch Leven Castle eingesperrt. Ihr gelang die Flucht nach England, sie hinterließ ein geteiltes Land mit Unterstützern oder erbitterten Gegnern Marys. Auch die Situation im Castle war fragil. James Balfour, der die Abdankung Marys vorantrieb, hielt das Schloss im Namen des jungen James VI, William Kirkcaldy Of Grange wurde Schlossherr. Der wiederum war wankelmütig. Zunächst scheinbar ein Unterstützer von James VI tendierte Grange nach dem Tod Balfours zur Seite Marys. Grange wechselte endgültig die Seiten, nachdem ihn der Sekretär Marys, William Maitland Of Lethington, gewinnen konnte. Grange besetzte Stadt und Castle für Mary, die Besatzung sollte immerhin zwei Jahre dauern und als Lang Siege in die Annalen eingehen. Grange setzte die Verstärkungsmaßnahmen des Schlosses erfolgreich fort und seine Gegner bissen sich lange die Zähne aus. Erst als sie bei Elizabeth I. von England um Verstärkung baten, konnten sie im Juli 1572 das Castle für den König zurückerobern bzw. einen Waffenstillstand mit Grange vereinbaren. Der wurde zunächst im Schloss festgesetzt, nach Ablauf der Waffenruhe im Januar 1573 begann Grange wieder mit dem Kampf. Allerdings waren seine Mittel knapp, im Schloss wurden schließlich normalste Dinge wie Frischwasser knapp. Die meisten Anhänger von Mary gaben auf, Grange jedoch nicht. Er zog sich mit einem Bombardement der Stadt und schließlich sogar dem Niederbrennen von Häusern den Zorn der Einwohner zu. Einem erneuten Angriff starker englischer Truppen konnte sich Grange nicht mehr erwehren. Ende Mai 1573 gab er auf und übergab das Castle an die englischen Truppen. Für Grange, seinen Bruder und zwei Mitstreiter endete die Sache am 03. August 1573 am Galgen des Mercat Cross.

Das Castle seit dem 17. Jahrhundert

Nach der Aufgabe von Grange wurde der Großteil der zerstörten Struktur vom wiedereingesetzten Regenten Morton instandgesetzt. James VI veranlasste weitere Reparaturen, um Hof halten zu können, wenn er denn einmal von England nach Schottland kam. Wenn er da war, schlief er jedoch gewöhnlich in Holyrood. Der Nachfolger von James, König Charles I, ließ sich noch seltener in Schottland blicken. Er besuchte das Castle nur einmal vor seiner Krönung als King Of Scots im Jahr 1633. Es war das letzte Mal, dass ein König in Edinburgh Castle Hof hielt.

Nachdem Charles durch seine unnachgiebige Haltung in Glaubensfragen den Bürgerkrieg auslöste, übernahmen die Covenanter um Alexander Leslie das Castle nach einem kurzen Friedensabkommen erneut. Nach dem Frieden von Breda im Mai 1650 machten die Covenanter gemeinsame Sache mit Charles II gegen die Engländer, was konsequenterweise einen Angriff Cromwells nach sich zog. Der übernahm das Castle, welches bei der Belagerung erneut stark beschädigt wurde.

Nachdem die Republikanische Idee unter Cromwell's glücklosem Sohn aufgeben musste, wurde Charles II wieder als König von England und Schottland eingesetzt. Er ließ eine Armee nach Cromwell's Vorbild der New Model Army im Castle einsetzen, die bis 1923 blieb. Aus dem Castle wurde ein Garnisonsstandort, in dem auch bekannte Leute festgesetzt wurden (etwa der Marquis of Argyll und dessen Sohn). Als William aus Oranien als König von England ernannt wurde, stimmte das schottische Parlament zu und forderte den damaligen Schlossherren Duke Of Gordon auf, das Castle zu übergeben. Der weigert sich zunächst, was wiederum eine Belagerung nach sich zog. Der Duke Of Gordon konnte sich einige Monate halten, scheiterte aber erneut an der mangelhaften Versorgungslage im Castle. Nach seiner Aufgabe und dem Acts Of Union im Jahr 1707 wurde Edinburgh Castle neben Stirling, Dumbarton und Blackness zu einer von vier britischen Garnisonen in Schottland.

Während des ersten Jakobitenaufstandes versuchten die Anhänger des Old Pretender vergeblich, das Castle zu erobern. Auch wenn sie scheiterten, wurde die Anlage des Schlosses u. a. durch General Wade kritisiert, was erneute Verstärkungsmaßnahmen nach sich zog. Im Zuge des zweiten Jakobitenaufstandes um 1745 konnte die Jakobiten unter Bonnie Prince Charlie Edinburgh einnehmen, nicht jedoch das Castle. Es waren im Prinzip die letzten kriegerischen Auseinandersetzung um Edinburgh Castle.

Danach diente die Anlage praktisch nur noch als Garnisonsstandort und Gefängnis. Im Jahr 1811 konnten 49 inhaftierte Kriegsgefangene über ein Loch der Südmauer fliehen. Daher beschloss man, dass das Schloss in der Form als Gefängnis nicht weiter nutzbar ist. In der Folge wurde das Castle zu einem Nationalen Denkmal, Sir Walter Scott fand bei seiner Suche nach der legendären Krone Schottland die schottischen Kronjuwelen. Im Jahr 1829 wurde die Kanone Mons Meg ins Castle zurückgebracht und in den 1830ern wurde die gesamte Anlage für Besucher geöffnet.

Im Jahr 1845 entdeckte man St. Margaret's Chapel wieder, die bis dahin als Lagerraum zweckentfremdet wurde. 1888 baute man ein neues Gatehouse, die Umgestaltung des gesamten Schlosses im Schottischen Baronialstil wurde aber aufgegeben.

Im Jahr 1923 wurde der Garnisonsstandort aufgegeben. Die Truppen wurden in die Redford Barracks im Südwesten Schottlands verlegt. Im Jahr 1991 wurde die Anlage an Historic Scotland übergeben und ist nun ein Scheduled Ancient Monument mit immerhin 13 Gebäuden der Schutzklasse Category A auf dem gesamten Gelände.

Kurzbeschreibung

Wenn man das Schloss über den Graben betritt erreicht man das Lower Ward mit Gatehouse und Ticket Office.

Durch den Argyle Tower kommt man zum Middle Ward mit Argyle Battery, Mills Mount Battery und der One O'Clock Gun, Cartsheds, Western Defences, Hospital, Jutts Battery, dem Scottish War Museum, Governors House, New Barracks, Military Prison und Royal Scots Museum.

Durch Foog's Gate erreicht man den Upper Ward mit den Reservoirs, Mons Meg, Pet Cemetery, St. Margaret's Chapel und der Half Moon Battery.

Im Oberen zentralen Teil befindet sich Crown Square mit Royal Palace, Great Hall, Queen Anne Building und National War Memorial.

Heutige Nutzung, Events

Edinburgh Castle untersteht größtenteils Historic Scotland. Historic Scotland koordiniert die Besucherströme und ist gleichzeitig für den Erhalt zuständig. Im Fall von Edinburgh Castle lohnt sich das so oder so, es ist eine der meistbesuchten Attraktion in Schottland mit jährlich weit über 1 Mio. Besuchern.

Auf der Esplanade finden im August eine Reihe von Veranstaltung im Rahmen der Edinburgh Military Tattoo statt. Es ist eine der bestbesuchten Einzelveranstaltungen der Stadt mit jährlich über 200.000 Besuchern und weltweiten TV-Übertragungen.

Eine Besucherattraktion ist das Abfeuern der One O' Clock Gun, einem Zeitsignal das täglich um 13.00 Uhr abgefeuert wird (außer Sonntag, Karfreitag und Weihnachten). Es handelte sich früher um ein Audiosignal für Schiffe im nahen Firth Of Forth als Ergänzung des Time Balls auf dem Nelson's Monument auf dem Calton Hill. Dieser war bei Nebel wirkungslos, daher machte die One O'Clock Gun Sinn. Als Zeitsignal wird die Kanone nicht mehr benötigt, aber als Touristenattraktion erscheint sie unerlässlich.

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